Film- und Fernsehtipps

(Foto: pixelio/wrw)
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Das Gelübde

Der Dichter und Lebemann Clemens Brentano will nicht mehr Künstler sein. In der Hoffnung, ein besserer Mensch zu wer­den, hat er sich dem römischen Katholizismus zugewandt. Im Herbst 1818 - einer Zeit, die geprägt ist vom Konflikt zwi­schen katholischer Anti-Aufklärung und preußi­schem Fortschrittsdenken - kommt er aus Berlin in das kleine Städt­chen Dülmen im Münsterland, um dort die junge Nonne Anna Katharina Emme­rick zu besuchen, die durch ihre Visionen und Stigmata bekanntgeworden ist. Als schlichter "Schreiber der Wunder Gottes" beginnt er, ihre Erfahrungen aufzu­zeich­nen. Steht er an­fangs der Nonne noch skeptisch gegen­über - er kann nicht glauben, dass sie seit fünf Jahren nichts mehr gegessen haben soll und ihre Wundmale auf Brust, Stirn und Händen echt sind - ist er später völlig von ihrer Wahrhaftigkeit überzeugt. Denn je öfter er mit Anna spricht, desto mehr zieht sie ihn in ihren Bann. Brentano er­fährt nach und nach, dass nicht nur hinter seiner frommen Maske ein dunkler Schatten schlummert. So stellt das Zusammentreffen des Dichters und der Nonne für beide eine existenzielle Begegnung dar. In einem Schweigegelübde versprechen sie sich niemals über das, was zwischen ihnen geschehen ist, zu sprechen.

Montag, 7. März, Arte, 0.55 bis 2.25 Uhr

Fasten mit Leib und Seele. Von Aschermittwoch bis Ostern

Der Film erzählt in vielen Episoden, Interviews und spannenden Bildern von überkommenen und neuen Bräuchen der Fastenzeit, vom Verbrennen des Palms, von Fastenbrezeln und Josefibock, von religiösen Ritualen wie dem Aschenauflegen und seinen Ursprüngen im Orient.

Donnerstag, 9. März, BFS, 19.00 bis 19.45 Uhr

Die Apokalypse Teil 1/12: Die Synagoge des Satans.

Nach "Corpus Christi" und "Die Geburt des Christentums" setzen Gérard Mordillat und Jérôme Prieur ihre historische Forschungsreise durch das Neue Testament fort. Dessen letztes Buch, die Offenba­rung des Johannes, wird auch "Die Apokalypse" genannt. Die Reihe beschreibt die Entwicklung des Christen­tums im Römischen Reich zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nach Chris­tus und macht nachvollziehbar, wa­rum das Christentum von einer kleinen jüdischen Sekte zur Staatsreligion des Römischen Reiches avancieren konnte. Die erste Folge der zwölfteiligen Dokumentationsreihe gibt Antwort auf grundlegende Fragen. Sie erklärt den Begriff "Apokalypse", stellt Johannes, den Autor dieser Offenbarung, vor und erläutert den historischen Kontext ihrer Entstehung. Außerdem untersucht sie die Stellung, die die ersten Christen zu dieser Zeit innerhalb des Römischen Reiches einnahmen, analysiert das Verhalten der ver­schie­denen christlichen Gruppen zueinander und versucht zu erklären, was sich hinter der mysteriösen "Synagoge des Sa­tans" verbirgt.

Montag, 14. März Arte, 10.05 bis 11.00 Uhr

Weitere Folgen: Samstag, 19. März; Montag, 21. März.

Das Schmuckstück

Suzanne (Catherine Deneuve) ist eine biedere Hausfrau, die an der Seite ihres Fabrikbesitzergatten Robert (Fabrice Luchini) ein recht luxuriöses Leben führt. Den gelegentlichen Seitensprung ihres Mannes nimmt sie hin, war sie in jüngeren Jahren doch auch nicht ganz unschuldig. Alles ändert sich, als Robert nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und sie als Firmenchefin einspringen muss. In der im Frankreich der Siebzigerjahre angesiedelten Komödie überzeugt die Grande Dame des französischen Kinos, Catherine Deneuve. Da mag man über die Schwächen der Handlung hinweg sehen.

Start: 24. 3. 2011 Länge: 104 Min. Frankreich 2010 Regie: François Ozon

Biutiful

Der Kleinganove Uxbal (Javier Bardem) kennt in Barcelona jeden Winkel. Voller Verantwortungsbewusstsein organisiert der gesundheitlich schwer angeschlagene, hingebungsvolle Familienvater zweier Kinder verschiedene kriminelle Vorgänge. Konfrontiert mit dem nahen Tod, versucht er, sein Leben zu ordnen. Dank der hervorragenden Darstellung der Hauptpersonen, allen voran Javier Bardem, lohnen sich die 147 Minuten, die der intensive, in seiner morbiden Schönheit auch deprimierende Film dem Zuschauer abverlangt. Alejandro Iñàrritus ("Babel") neues Werk ist kein Unterhaltungsfilm, dafür hinterlässt er bleibende Eindrücke.

Start: 10. 3. 2011 Länge: 147 Minuten Mexiko/USA 2010 Regie: Alejandro Gonzalez Iñàrritu

In einer besseren Welt

Anton (Mikael Persbrandt) arbeitet als "Arzt ohne Grenzen" in einem zentral-afrikanischen Flüchtlingslager. Zu Hause in Dänemark freundet sich Sohn Elias mit dem Halbwaisen Christian an. Im Zuge ihrer schwierigen familiären Situationen beschließen die beiden Jungen, Unrecht mit Unrecht zu vergelten. Sie basteln Sprengsätze und verdrängen in ihrem Eifer, wie viel Mühe sich ihre von Sorgen geplagten Eltern geben, den Respekt und die volle Zuneigung ihrer aufbegehrenden Söhne wiederzuerlangen. Nach "Brothers" ist Susanne Bier erneut ein bewegendes Sozialdrama gelungen. "In einer besseren Welt" ist Film des Monats März der Jury der evangelischen Filmarbeit.

Start: 17. 3. 2011 Länge: 113 Minuten Dänemark/Schweden 2010 Regie: Susanne Bier

Machtkampf um die ­Weltmeere

Dokumentation, USA/Großbritannien/Niederlande 2010, USA.

Nach der gewonnen Viertagesschlacht im Juni 1666 sehen sich die Niederländer als Herrscher der Ozeane. Doch die Eng­län­der geben sich nur für kurze Zeit geschlagen. Heimlich verbündet sich Großbritannien mit Frankreich gegen die Niederlande. Es kommt immer wieder zu kriegeri­schen Auseinandersetzungen, die zahllose Menschen das Leben kosten. Der zweite Teil der Dokumentation stellt die höfi­schen Intrigen und erbitterten Macht­kämpfe um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren im 17. Jahrhundert in den Mittelpunkt.

Samstag, 19. März, Arte, 20.15 bis 22.10 Uhr

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