Die Strategie überdenken

Gespräch mit dem Praktischen Theologen Eberhard Hauschildt über eine Theologie des Ehrenamtes und was Ehrenamtliche besser können als Hauptamtliche
Foto: privat
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Das Verhältnis von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirche hat sich in der Vergangenheit immer wieder verändert. Wenn nun die Zahl der Hauptamtlichen sinkt und die der Ehrenamtlichen steigt, braucht es eine Theologie des Ehrenamtes.

zeitzeichen: Herr Professor Hauschildt, seit wann gibt es Ehrenamtliche in der Kirche?

Eberhard Hauschildt: Eigentlich von Anfang an. Der Apostel Paulus war ein Ehrenamtlicher, Zeltmacher im Hauptberuf, und dass er ohne Bezahlung predigte war ihm wichtig. Für das Ehrenamt in unserem neuzeitlichen Sinne spielt der Pietismus eine wichtige Rolle. Ein Schlüsselereignis fand im Sommer 1670 statt: Da kamen in Frankfurt/Main Bürger zu Philipp Jakob Spener, dem führenden Vertreter des deutschen Pietismus, sie wollten ihn dafür gewinnen, mit ihnen einen Kreis zur Konversation wie unter Freunden einzurichten. Solche gab es damals schon in Frankreich, ursprünglich im Adel, aber auch im Bürgertum. Anders als in Frankreich wollten die Frankfurter so etwas aber unter geistlichen Vorzeichen begründen. Spener ging darauf ein und begann sein erstes collegium pietatis, den ersten kirchlichen Hauskreis. Da gab es den Austausch über Bibeltexte und Gebete, und es wuchs so die Überzeugung, sich auch für andere einzusetzen. Bezeichnend ist, dass das Ehrenamt damit beginnt, dass die Bürger auf Spener zugehen, um aktiv zu werden, nicht umgekehrt. Zunächst entstand ein reiner Akademikerkreis, der sich bald weitete und: Es waren auch Frauen dabei.

Ab wann wurde das dann als Ehrenamt bezeichnet?

Eberhard Hauschildt: Wann genau der Begriff das erste Mal fiel, wissen wir nicht, jedenfalls verbreitet sich die Rede vom Ehrenamt im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Als Ehrenamtliche werden Personen bezeichnet, die ein Amt in der Gesellschaft ausüben, dieses öffentlich und ohne Bezahlung tun, sondern aus Ehre, die dafür gewährt wird. Zeitgleich unterstützt das Aufkommen der Vereine in der Gesellschaft und im kirchlichen Bereich die Ausbildung ehrenamtlicher Tätigkeiten.

Das Gegenüber zur Lohnarbeit wäre also der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man den Begriff Ehrenamt bringen kann?

Eberhard Hauschildt: Ja, wobei am Ende des 19. Jahrhunderts bereits eine Veränderung stattfindet, und zwar aufgrund der neuen sozialen Bewegungen, die damals entstehen, wie die Frauenbewegung und die Jugendbewegung. In ihnen setzen sich auch Menschen für gesellschaftliche Aufgaben ein, die nicht aus dem Kreis der Honoratioren stammen und die auch nicht mehr nur ihre "Pflicht für das Gute" tun, sondern die mit ihrer ehrenamtlichen, freiwilligen Tätigkeit auch bewusst für sich und ihre Interessen eintreten. Hinzu kommt, dass während des Zweiten Weltkriegs viele Ehrenamtliche, vornehmlich Frauen, in der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung tätig waren. Nach dem Krieg wurde das wieder zurückgenommen. Gemeindehelferinnen und Pfarrfrauen halten keine Gottesdienste mehr, sondern die zurückkehrenden Theologen. Erst ab Ende der Sechzigerjahre ändern sich wieder die Verhältnisse. Die "Ehrenamtlichen" bekommen eine neue Mentalität.

Wie würden Sie den Unterschied zwischen dem "alten Ehrenamt" und dem "neuen Ehrenamt" grundsätzlich charakterisieren?

Eberhard Hauschildt: Zunächst einmal liegt der Unterschied darin, dass die Menschen oftmals nicht mehr Ehrenamtliche genannt werden wollen, sondern sich lieber als Freiwillige bezeichnen und ihre Tätigkeit als bürgerschaftliches Engagement. Eine gängige Unterscheidung ist die, dass das alte Ehrenamt in erster Linie altruistisch motiviert ist und das neue Ehrenamt eher egoistisch. Denn heute spielt es für Ehrenamtliche beziehungsweise Freiwillige durchaus auch eine Rolle, welche Qualifizierung und welchen Kompetenzerwerb die freiwillige, unentgeltliche Tätigkeit bringt. Die empirischen Untersuchungen zeigen aber sehr deutlich, dass beim neuen Ehrenamt sich egoistische und altruistische Motive in etwa die Waage halten. Es ist also keineswegs so, dass die eine durch die andere Motivation ersetzt wird. Und schaut man sich das alte Ehrenamt an, dann stellt man fest, nur altruistisch ist das auch nicht.

Also gibt es diesen Unterschied gar nicht?

Eberhard Hauschildt: Nicht vordringlich in der Motivation, aber durchaus im Selbstverständnis. Das alte Ehrenamt war durchgängig vom Bürgertum her geprägt und verstand sich als Pflicht zur Hilfe für die Hauptamtlichen. Das neue Ehrenamt ist viel selbstbewusster, Ehre ist keine Kategorie mehr. Die Motivation betont den Spaßfaktor, verknüpft Selbstverwirklichung mit der Möglichkeit zur Qualifikation und der sonstigen Lebensführung. Das heißt zum Beispiel, ich engagiere mich ehrenamtlich als Kindergottesdiensthelferin, weil ich Kinder in dem Alter habe. Das neue Ehrenamt erhebt durchaus auch Ansprüche. Die entsprechende Institution oder Organisation, in der man sich engagiert, soll ein qualitativ gutes Umfeld für diese Tätigkeit bieten.

Obwohl ab Ende der Sechzigerjahre ein grundsätzlicher Wechsel im Verständnis des Ehrenamtes stattfand, finden sich bis Ende der Neunzigerjahre in der Fachliteratur kaum Arbeiten dazu. Können Sie sich das erklären?

Eberhard Hauschildt: Bis Ende der Siebzigerjahre kommt das Thema nicht vor, weil in den Bereichen, in denen Ehrenamtliche tätig waren, ein Schub der Professionalisierung einsetzt. Zum Beispiel engagieren sich bei der Caritas bis Ende der Sechzigerjahre fast nur Ehrenamtliche in der Sozialarbeit. Nach diesem Professionalisierungsschub in den Siebzigerjahren nimmt die Zahl der Ehrenamtlichen radikal zugunsten sozialer Fachkräfte ab. Und diese Professionalisierung wurde damals als großer Fortschritt angesehen.

Was brachte die Trendwende?

Eberhard Hauschildt: Die Ressourcenknappheit, die sich seit Beginn der Neunzigerjahre auch in der Kirche Bahn brach. Während industrielle Arbeitsplätze immer mehr schwinden, werden im sozialen Sektor neue Dienstleistungen geschaffen, die viel Raum lassen für das Wirken Freiwilliger. Kurz gesagt: Die Selbstverwirklichung der neuen Ehrenamtlichen traf sich mit dem Bestreben sozialer Träger, die Kosten zu reduzieren.

Also eigentlich eine win-win-Situation?

Eberhard Hauschildt: In gewisser Weise ja! Aus Organisationsperspektive ist das eine wunderbare Art von Ressourcenausnützung. Aus dem Blickwinkel der Engagierten geht es um Engagement mit bestimmten Zielen. Und eines der Ziele wäre etwa Empowerment, also Selbstverwirklichung. Oft stehen reine Sachziele im Vordergrund. Engagierte möchten eine bestimmte Idee voranbringen.

Sie gehörten zu den ersten, die eine "Theologie des Ehrenamtes" gefordert haben, über die zurzeit viel diskutiert wird. Braucht man so etwas? Warum reicht die Theologie des Priestertums aller Getauften nicht aus?

Eberhard Hauschildt: Vor einigen Jahren sollte ich einen Vortrag über das Thema ehrenamtliche Seelsorge halten. Bei der Vorbereitung wurde mir bewusst: Du hast eine umfangreiche Habilitationsschrift über den Ursprung der Seelsorge in der Alltagswelt verfasst, aber weder dort noch in deinen Vorlesungen beachtest du genauer das Ehrenamt. Auch in der übrigen Fachliteratur gab es fast nichts zu diesem Thema. Diese Lücke hat mich motiviert, weiter zu forschen.

Wie sind Sie vorgegangen?

Eberhard Hauschildt: Zunächst begann ich zu sortieren, inwiefern man das weite Feld der Ehrenamtlichen rein phänomenologisch in Gruppen einteilen kann. Ich fand drei: Zum einen das "hohe Ehrenamt", fast professionell von der Qualität der Arbeit, zum anderen das, was man "alltägliches Ehrenamt" nennen könnte, mehr spontane Arbeit, wenn sie für den Augenblick mal nötig erscheint. Und die große Mitte dazwischen - die ist besonders interessant, aber auch diffus. Das war für mich der erste Schritt. Anschließend stellte sich sofort die Frage: Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit und dem Dienst der Hauptamtlichen zu dem gut qualifizierter Ehrenamtlicher? Als zweites entwickelte sich die Beobachtung: Das klassische protestantische Gegenüber von Amt auf der einen und allgemeinem Priestertum auf der anderen Seite reicht nicht mehr aus, um die gegenwärtigen Rollen in der Kirche zu beschreiben

Warum nicht?

Eberhard Hauschildt: Weil das Gegenüber von Beruflichkeit und freiwilliger Tätigkeit eben hierin noch gar keine Rolle spielt. Wenn man kirchliche Berufstätigkeiten nur unter den Begriff des Amtes fasst, wird ausgeblendet, dass es ja längst viele andere kirchliche Berufe gibt. Wie verhalten die sich zum kirchlichen Amt? Und das Gleiche passiert, wenn ehrenamtliche Tätigkeit nur unter dem Stichwort "Allgemeines Priestertum" betrachtet wird. Das wird ja - zumindest in der lutherischen Perspektive - bereits durch die Taufe erworben. So bin dazu gekommen, die Verhältnisse in einem Viererfeld zu beschreiben.

Wie sehen diese vier Felder denn aus?

Eberhard Hauschildt: Es sind zwei Zweiergruppen. Zum einen ist da wie bisher das Gegenüber von Allgemeinem Priestertum und ordiniertem Amt in der Kirche. Man beachte allerdings: Das Allgemeine Priestertum ist tendenziell ein gemeinsames Merkmal aller Kirchenmitglieder, das ordinierte Amt prinzipiell ein besonderes Merkmal weniger Menschen. Hinzu kommt: Vom Allgemeinem Priestertum der Vielen hebt sich aber die Tätigkeit Ehrenamtlicher noch einmal ab. Und neben dem ordinierten Amt haben sich viele weitere kirchliche Berufe entwickelt. Unter diesen vier Arten, in der Kirche etwas zu tun, gibt es bei jeder teils Gemeinsamkeiten, teils Unterschiede zu einer anderen. So stellt sich die Frage, worin die besondere Gabe der Ehrenamtlichen besteht.

... vielleicht auch die Frage, was Ehrenamtliche möglicherweise besser können als Hauptamtliche?

Eberhard Hauschildt: Natürlich gibt es Felder, in denen Ehrenamtliche besser sind als Hauptamtliche! Nehmen Sie die qualitativ hochwertig fortgebildeten Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge. Da gibt es sicher Ehrenamtliche, die besser in der Seelsorge sind als die durchschnittlichen Gemeindepfarrerinnen und -pfarrer. Auch auf dem Gebiet der Repräsentation haben Ehrenamtliche Vorteile, denn sie sind diejenigen, die die Kirche am glaubwürdigsten repräsentieren können.

Warum ist das so?

Eberhard Hauschildt: Nun, auf der einen Seite gibt es die Masse der nicht-ehrenamtlich tätigen volkskirchlich geprägten Kirchenmitglieder. Sie sind wenig auskunftsfähig, wenn es darum geht, die Kirche zu repräsentieren, sie erscheinen passiv. Auf der anderen Seite gibt es dann die Pfarrerinnen und Pfarrer als Professionelle, die besoldet werden. Sie können natürlich Auskunft geben und die Kirche repräsentieren. Aber das ist in ihrem Status nicht verwunderlich, sie sind eben von außen betrachtet Funktionäre. Kirchlich engagierte Ehrenamtliche hingegen zeigen, dass der christliche Glaube einen Unterschied machen kann für jeden in der Gesellschaft, dass er Menschen dazu bringt, sich für etwas einzusetzen. Insofern sind die Ehrenamtlichen das glaubwürdigste Gesicht der Kirche.

Von der Motivation und Glaubwürdigkeit her vielleicht, aber repräsentieren Ehrenamtliche aufgrund dessen die Kirche unbedingt besser?

Eberhard Hauschildt: Natürlich darf man die Ehrenamtlichen in der Kirche auch nicht glorifizieren. Ehrenamtliche haben zum Beispiel keine professionelle Distanz, eine wichtige Fähigkeit, wenn man eine Beerdigung halten und eine halbe Stunde später die Konfirmanden unterhalten muss. Ehrenamtliche können es anders halten. Sie suchen aus, welche Aufgabe sie besonders interessiert und mit welchem anderen Feld des kirchlichen Alltags sie nichts zu tun haben wollen. Sie können einige wenige Menschen, die ihnen wichtig sind, sehr nahe an sich heranlassen, weil sie sich um andere nicht kümmern müssen. So gibt es gute Gründe für professionelle Distanz. Anderseits gilt: Persönliche Beziehungen, die keine professionelle Distanz wahren müssen, sind ganzheitlicher.

Würden Sie sagen, dass Ehrenamtliche manchmal die Möglichkeit haben, wegen dieser "Ganzheitlichkeit" das glaubwürdigere christliche Zeugnis zu geben?

Eberhard Hauschildt: Ja, durchaus. Aber es hat auch Gefährdungen. Die Übergänge zur Freundschaftsbeziehung sind da fließend. Das bereichert, aber es mischt sich dadurch alles miteinander. Ganzheitlichkeit benennt eine Stärke und bleibt zugleich ambivalent. Davon abgesehen werden Ehrenamtliche immer riskanter für eine Organisation, je mehr sie übernehmen und je wichtiger sie werden. Denn es kann vorkommen, dass sie von einem Tag auf den nächsten sagen: Schluss, jetzt habe ich keine Lust mehr. Aber noch viel schwieriger ist ein Zweites: Wenn Ehrenamtliche im Alter nie mehr aufhören können und für andere Platz machen, vergreist das Gesicht der Kirche. Solche Gefährdungen sind auch gegeben.

Wie kann man dem vorbeugen?

Eberhard Hauschildt: Unser Denken muss eine neue Richtung einschlagen. Wir kommen aus einer Tradition, in der die Ehrenamtlichen für den Pfarrberuf unterstützend waren. Bei Emil Sulze, dem Gemeindereformer am Ende des 19. Jahrhunderts, erscheint es so: Der Pfarrer kann ja nicht gleichzeitig überall sein und die Ehrenamtlichen sind sein verlängerter Arm. Heute würde ich das genau umdrehen: Nicht mehr die Ehrenamtlichen sind für das Pfarramt da, sondern das Pfarramt ist für die Ehrenamtlichen da. Denn wenn Ehrenamtliche sinnvoll und verantwortlich im Zusammenhang der Organisation Kirche tätig sein sollen, muss sie Ehrenamtliche auch ordentlich begleiten. Das heißt natürlich für die Hauptamtlichen: Ehrenamtliche sind nicht nur Entlastung, sondern Ehrenamtliche machen Arbeit.

Wenn nun gut begleitete Ehrenamtliche auch in der Öffentlichkeit die Kirche repräsentieren, also zum Beispiel für ihre Gemeinde Geburtstagsbesuche machen, dann hören sie häufig: Vielen Dank, aber nächstes Jahr kommt wieder der "richtige" Herr Pfarrer. Gibt es ein Problem in der Erwartungshaltung des Kirchenvolkes?

Eberhard Hauschildt: Ja. Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen wird in Frage gestellt, ihre Qualität für diese Tätigkeit und auch ihre Repräsentanz. Und natürlich gibt es Grenzen. Ein Beispiel aus der Seelsorge: Im Einzelkontakt kann eine Ehrenamtliche von der Klinikseelsorge mit dem Patienten sprechen. Aber ein Ehrenamtlicher kann nicht gegenüber dem Chefarzt der Klinik die evangelische Seelsorge repräsentieren. Der braucht ein professionelles, hauptamtliches Gegenüber. Und was den Besuchskreis angeht: Da kann man um Verständnis werben, dass die Pfarrerin nicht zu jedem Geburtstag kommen kann, aber vielleicht zu den runden.

Darin drückt sich dann aber doch eine gewisse Hierarchisierung aus, oder?

Eberhard Hauschildt: Natürlich. Aber es gilt zu unterscheiden: Es gilt das Allgemeine Priestertum aller Getauften. Das bedeutet: Hauptamtliche Pastorinnen und Pastoren sind nicht "mehr Priester" als die anderen. Das ist ganz wichtig. Aber wenn ich die Kirche als Organisation betrachte, habe ich selbstverständlich unterschiedliche Stufen der Professionalität - und die werden auch unterschiedlich bezahlt, je nachdem was für Ausbildungen und was für Kompetenzen erwartet werden. Man soll nicht so tun, als ob Berufsabschlüsse unwichtig wären. Auch wenn die Ehrenamtlichen zunehmend das Gesicht der Kirche vor Ort sind, ist klar, dass es noch andere in dem Gesamtzusammenhang der Organisation Kirche gibt, die beruflich für eine umfassendere Gesamtverantwortung vorgesehen sind, und das ist auch überhaupt nichts Schlimmes.

Ehrenamtliche gut zu begleiten und zu betreuen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sind die Pfarrerinnen und Pfarrer durch Studium und Vikariat dafür eigentlich genügend ausgebildet?

Eberhard Hauschildt: Der Pfarrberuf ist und war schon immer ein Befähigungsberuf. Er soll andere in Sachen Glauben befähigen. Jede Predigt tut nichts anderes. Was nun die Ausbildung angeht, so sehe ich es als meine Aufgabe an, die Studierenden zu lehren, Kirche auch als Organisation mit Ehrenamtlichenmanagement und nicht nur als Institution oder nur als kleine Gruppe von Freunden zu verstehen. Im Vikariat sollte die Begleitung Ehrenamtlicher in praktischen Anwendungen vertieft werden. Mir stellt sich außerdem zunehmend die Frage, ob das professionelle Gegenüber für die neuen Ehrenamtlichen nicht eigentlich andere Berufe sein können und sollten. Besser qualifiziert dafür wären Gemeindepädagoginnen und -pädagogen oder Diakoninnen und Diakone. Leider wurden diese Stellen überall im Lande abgebaut, weil man meinte, Pfarrstellen wären wichtiger. Ich wäre dafür, diese Strategie zu überdenken.

Das Gespräch führten Kathrin Jütte und Reinhard Mawick am 27. August 2014 in Bonn.

Eberhard Hauschildt ist seit 1997 Professor für Praktische Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Seelsorge, Diakonie und Gemeindeaufbau. Der 56-jährige in Kiel geborene Theologe gibt geschäftsführend die Zeitschrift "Pastoraltheologie. Monatsschrift für Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft" heraus und ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD.

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