Luther hat auf Prävention gesetzt

Gespräch mit dem Friedensbeauftragten der EKD Renke Brahms über Pazifismus, die Lehren vom gerechten Krieg und vom gerechten Frieden
Foto: BEK/R. Schiffler
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Die vielen aktuellen Krisenherde und die Diskussion über Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Anschaffung von Kampfdrohnen fordern die evangelische Friedensethik von neuem heraus.

zeitzeichen: Herr Pastor Brahms, Frieden schaffen und bewahren, gehört zum Kernbestand des Gottesglaubens im Alten und im Neuen Testament. Und das heißt doch: Eigentlich ist jeder Christ, jeder der Jesus nachfolgen will, ein Friedensbeauftragter - oder sollte sich zumindest darum bemühen. Warum braucht die EKD dann noch einen Friedensbeauftragten?

Renke Brahms: Sie haben vollkommen Recht. Jeder Christenmensch ist beauftragt, Frieden zu stiften. Für den besonderen Auftrag, den ich wahrnehme, gibt es eine schöne Beschreibung: Die Konferenz der Friedensarbeit im Raum der EKD und der Friedensbeauftragte haben den Auftrag, die Friedensarbeit innerhalb der EKD zu stärken und zu bündeln.

Was stärken und bündeln Sie denn?

Renke Brahms: Ich habe die Aufgabe, den Rat der EKD, dessen Friedensbeauftragter ich bin, zu beraten und in seinem Namen auch zu Fragen des Friedens und des Krieges Stellung zu nehmen. Und was das Bündeln und Stärken betrifft: In der evangelischen Konferenz der Friedensarbeit arbeiten landeskirchliche Delegierte für Friedensarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern großer Institutionen für Frieden und Entwicklung aus Wissenschaft, Akademien und anderen Gruppen zusammen. In der Konferenz möchten wir zum Beispiel dazu beitragen, dass gute Friedensprojekte, die einzelne Landeskirchen entwickelt haben, von möglichst allen Mitgliedskirchen der EKD übernommen werden. So bietet die badische Landeskirche Jugendlichen, Konfirmanden und anderen einen Schnupperkurs in gewaltfreier Konfliktbearbeitung an.

Da geht es darum, Konflikte im persönlichen Bereich zu bearbeiten und zu lösen?

Renke Brahms: Genau, in der Schule, im Konfirmandenunterricht, im Sportverein und wo Jugendliche sonst zusammentreffen. Und mittlerweile haben sieben Landeskirchen das badische Projekt übernommen.

Das ist eine Erfolgsmeldung. Andererseits haben Sie vor zwei Jahren in einem Diskussionspapier zusammen mit zwei anderen Autoren beklagt, die Friedensfrage und die Friedensarbeit hätten in der evangelischen Kirche, sowohl bei den Kirchenmitgliedern und Ehrenamtlichen wie bei den Hauptamtlichen, an Bedeutung verloren. Trifft dieser Befund noch zu?

Renke Brahms: Es gibt Landeskirchen wie die württembergische und die hannoversche, die die Beauftragungen für Kriegsdienstverweigerung und Zivildienstleistende in den Kirchenkreisen nach Wegfall der Wehrpflicht in Friedensbeauftragungen umgewandelt haben. Und die sächsische Landeskirche hat die Stelle eines Friedensbeauftragten neu geschaffen. Bei anderen Landeskirchen hat es dagegen Kürzungen gegeben. Und insgesamt muss ich leider feststellen, dass das Friedensthema trotz der vielen aktuellen Konflikte in den deutschen Landeskirchen nicht mehr den Stellenwert hat wie zum Beispiel in den Achtzigerjahren und zur Zeit des Konziliaren Prozesses "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung".

Früher ist das Amt des evangelischen Militärbischofs vom leitenden Geistlichen einer Landeskirche im Nebenamt ausgeübt worden. Jetzt gibt es einen hauptamtlichen Militärbischof. Sie sind dagegen neben ihrem Amt als leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche Friedensbeauftragter der EKD. Das sagt doch auch etwas über den Stellenwert des Friedensthemas in der evangelischen Kirche aus, oder?

Renke Brahms: Die eigentliche Friedensarbeit findet in den Gemeinden und Landeskirchen statt. Ich bin also kein Einzelkämpfer, sondern arbeite mit den Friedensbeauftragten der Landeskirchen und werde von diesen unterstützt. Dass das Amt des Militärbischofs jetzt ein Hauptamt ist, halte ich für richtig. So kann der Inhaber das kirchliche Profil der Seelsorge in der Bundeswehr besser stärken. Außerdem sind angesichts der Auslandseinsätze die Herausforderungen der Militärseelsorge gewachsen. Ich weiß, wie groß die Belastung früherer Militärbischöfe gewesen ist, die dieses Amt neben ihrer Leitungstätigkeit in der Landeskirche ausüben mussten. Wichtig ist aber, dass der hauptamtliche Militärbischof in der Kirche verankert bleibt. Und das ist ja der Fall, schon durch seine Mitgliedschaft in der Kirchenkonferenz der EKD, in der Konferenz der Friedensarbeit und in anderen Gremien.

So wie Sie dem Beirat für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr angehören.

Renke Brahms: Ja. Ich lerne dort viel und stelle mich der Diskussion mit den Militärs. Und genauso muss sich der Militärbischof in der Konferenz der Friedensarbeit der Diskussion mit den Friedensgruppen innerhalb der EKD stellen.

Die Friedensdenkschrift der EKD hat vor sieben Jahren erklärt, im Rahmen des Leitbildes vom gerechten Frieden habe die Lehre vom gerechten Krieg keinen Platz mehr. Aber die moralischen Prüfkriterien, die mit der traditionellen Lehre vom gerechten Krieg verbunden sind, müssten beibehalten werden. Stimmen Sie dieser etwas schwer verständlichen Aussage zu?

Renke Brahms: Die Denkschrift macht deutlich: Das Leitbild des gerechten Friedens ist nicht das Gegenteil der Lehre vom gerechten Krieg, sondern ein umfassenderes Konzept, in das die Prüfkriterien eingeordnet werden, die mit der Lehre vom gerechten Krieg verbunden waren. Denn diese Lehre hat ja versucht, militärische Gewalt einzugrenzen und einzuhegen. Das wird heute oft vergessen. Das Leitbild des gerechten Friedens ist umfassender, weil es den Zusammenhang von Gerechtigkeit, Recht und Frieden verdeutlicht. Und das ist ja gut biblisch. In Psalm 85 heißt es, dass "Gerechtigkeit und Friede sich küssen". Die Friedensdenkschrift betont den Zusammenhang von Frieden und Recht, betont den eindeutigen Vorrang der Gewaltfreiheit und des Zivilen und legt einen starken Fokus darauf, das Völkerrecht als Grundlage einer Friedensordnung zu stärken und weiterzuentwickeln.

Die Lehre vom gerechten Krieg hat bestimmte Kriterien entwickelt, die den Krieg einhegen und Heilige Kriege unterbinden sollten: So war die Abwehr eines rechtswidrigen Angriffs erlaubt, aber auch dabei sollte die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Gibt es in diesem Sinn noch gerechte Kriege?

Renke Brahms: Nein, gerechte Kriege gibt es nicht. Die Denkschrift beschreibt allerdings Ausnahmesituationen, in denen der Einsatz militärischer Gewalt als rechtserhaltender Gewalt unter bestimmten Bedingungen, bei schwersten Menschenrechtsverletzungen und Völkermord, ethisch erlaubt sein kann. Jedes militärische Eingreifen ist aber auch der Ausdruck des Scheiterns der politischen Prozesse im Vorfeld. Bei den aktuellen Konflikten lassen sich zwei Entwicklungen beobachten: Zum einen wird deutlich, dass reagiert werden und dies im Rahmen des Völkerrechtes geschehen muss. Und gleichzeitig merken wir, wie wenig militärische Gewalt wirklich bewirkt.

In der Denkschrift steht: "Erlaubnisgründe für Militärintervention aus humanitären Gründen können nur aktuelle schwerste Unrechtshandlungen sein, die die minimale Friedensfunktion einer politischen Ordnung überhaupt beseitigen und der Selbstbestimmung der Bevölkerung die Grundlage entziehen und dem ganze Gruppen einer Bevölkerung am Leib und Leben bedroht und der Vernichtung preisgegeben werden." Sehen Sie dies bei aktuellen Konflikten?

Renke Brahms: Was zur Zeit im Irak durch die ISIS-Milizen geschieht, die Vertreibung der Christen und die Bedrohung religiöser Minderheiten, ist schrecklich. Aber gerade der Irak hat gezeigt, dass eine militärische Intervention die Konflikte letztlich nicht gelöst und das Land nicht befriedet hat. Natürlich landen wir beim Nachdenken über den Irak und andere Konfliktherde schnell bei der Frage der ultima ratio, der Frage, wann militärische Gewalt legitim, ja notwendig ist. Aber statt uns immer wieder mit dieser Frage zu beschäftigen, sollten wir mit der Denkschrift grundsätzlich danach fragen, wie zivile, politische, diplomatische und entwicklungspolitische Mittel eingesetzt werden können, um einen gerechten Frieden zu schaffen, der Kriege verhindert.

Was müsste denn geschehen, um zum Beispiel das zu verhindern, was im Irak geschieht?

Renke Brahms: Die Situation im Irak kann letztlich nur politisch unter Einbeziehung der Sunniten und der Minderheiten im Land gelöst werden. Grundsätzlich lässt sich sagen: Im Vordergrund muss die Stärkung ziviler Strategien stehen. Auf der nationalen, deutschen Ebene haben wir den "Aktionsplan zivile Krisenprävention", den die Regierung Schröder vor zehn Jahren beschlossen hat. Aber die darin beschriebenen Instrumentarien sind lächerlich ausgestattet.

Und wie sieht es international aus?

Renke Brahms: Zunächst sollte bei der zivilen Kriegsprävention die internationale Abstimmung verbessert werden. Denn da verfolgen die einzelnen Länder noch sehr unterschiedliche Strategien. Das Völkerrecht und die UN müssen gestärkt und weiterentwickelt werden. Und schließlich müssen wir stärker nach den Ursachen von Konflikten fragen. Und damit landen wir schnell bei der Frage der Gerechtigkeit, zum Beispiel dem Problem, dass ungerechte Handelsbeziehungen und bestimmte Investitionsschutzabkommen schnell dazu führen, Länder wirtschaftlich auszubluten. Und es geht um eine restriktive Rüstungsexportpolitik, zum Beispiel gegenüber Saudi-Arabien und Katar, die offensichtlich auch die ISIS-Milizen finanzieren und beliefern.

Nochmals zur Frage des gerechten Krieges. Im Juni ist der Landung der Alliierten in der Normandie vor 70 Jahren gedacht worden. Der Krieg der Alliierten gegen Hitlerdeutschland war doch gerecht, oder?

Renke Brahms: Das ist eine schwierige Frage. Ich würde nicht von gerechtem Krieg sprechen, sondern von einem gerechtfertigten militärischen Einsatz. Im Übrigen ist das immer zusammenzudenken mit den Versöhnungsprozessen danach und einem wirtschaftlichen und politischen Aufbau mit der Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Dem haben wir als Deutsche in der Tat viel zu verdanken.

Das heißt, Sie sind kein Pazifist in dem Sinn, dass Sie, wie die Angehörigen der historischen Friedenskirchen, jede Gewaltanwendung ablehnen.

Renke Brahms: Ich würde mich am ehesten als Verantwortungspazifisten bezeichnen. Ich habe großen Respekt vor Pazifisten, die sich der absoluten Gewaltlosigkeit verschrieben haben, aber es gibt, wie die Friedensdenkschrift der EKD feststellt, Situationen, in denen man auf eine Art und Weise handeln muss, die militärische Gewalt einschließt. Ein internationaler Polizeieinsatz kann diese nicht ersetzen, aber er könnte vorbeugen.

Es wird diskutiert, ob die Bundeswehr mit Kampfdrohnen ausgestattet werden soll. Sie haben in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst gesagt, "der beste Schutz für Soldaten" sei, "sie nicht in militärische Einsätze zu schicken, in denen sie bewaffneter Drohnen bedürfen". Andererseits räumen Sie ein, dass es Situationen, Ausnahmesituationen gibt, in denen militärische Einsätze nötig sind. Ist es in diesen Fällen nicht geboten, die beteiligten Soldaten so gut wie möglich zu schützen und dafür Drohnen anzuschaffen?

Renke Brahms: Zunächst geht es darum, Soldaten nicht in Kampfeinsätze zu schicken, wo sie den Schutz von Drohnen brauchen. So habe ich auch die Bundesregierung und die Politik in den Monaten nach dem Afghanistaneinsatz verstanden. In der Ablehnung von Kampfeinsätzen der Bundeswehr und dem gleichzeitigen Drängen nach bewaffneten Drohnen sehe ich einen Widerspruch. Der Schutz von Soldaten ist natürlich ein Argument. Für mich aber zählt auch ein anderes: Mit der Entwicklung von Waffen wie den Drohnen machen wir Kriege wieder führbar. Und die politische Zurückhaltung bei militärischen Einsätzen sinkt, auch wenn ich davon ausgehe, dass die Bundesregierung Drohnen nicht völkerrechtswidrig einsetzen würde wie die US-Regierung. Aber was würde mit deutschen Drohnen in internationalen Einsätzen geschehen, bei denen die deutsche Regierung nicht das alleinige Sagen hat? Dazu kommen die enormen Kosten, während wir nicht einmal genügend Mittel haben für einen Ausbau der Instrumente, die der von der Bundesregierung vor zehn Jahren beschlossene "Aktionsplan zivile Krisenprävention" vorsieht. Außerdem wundert mich nach wie vor, dass die Debatte über Drohnen ohne jegliche Debatte über Rüstungskontrolle geführt wird. So komme ich nach Abwägung der Argumente zu dem Schluss, die Anschaffung und den Einsatz bewaffneter Drohnen abzulehnen. Aber die Diskussion ist sicher noch nicht am Ende.

Sie vermissen eine Debatte über die Rüstungskontrolle. Auch in der Kirche?

Renke Brahms: Der Koalitionsvertrag der letzten Regierung benannte die atomare Abrüstung als ein wichtiges Ziel. Aber daraus ist leider nicht viel geworden. Der Weltkirchenrat beschäftigt sich sehr aktiv mit dem Thema Rüstungskontrolle. Eine weiteres Problem sind die Rüstungsexporte. Ich erinnere an den Rüstungsexportbericht der evangelisch-katholischen "Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung" (GKKE), der sehr klar zeigt, dass es um eine deutlich restriktivere Exportpolitik geht. Und ich hoffe, dass das, was im schwarz-roten Koalitionsvertrag zum Rüstungsexport steht, jetzt auch wirklich umgesetzt wird. Die Friedensdenkschrift der EKD sagt zu Recht: Rüstungsexporte gefährden den Frieden.

Aber Restriktionen bei Rüstungsexporten gefährden Arbeitsplätze.

Renke Brahms: Die Zahl der Arbeitsplätze ist in der Rüstungsindustrie in den vergangenen Jahren insgesamt stark zurückgegangen. Aber in Bremen ist sie im Verhältnis zur Einwohnerzahl immer noch recht hoch. Und das heißt, wenn der Koalitionsvertrag umgesetzt wird, wird das für Bremen schwierig. Deswegen gehört zur Einschränkung des Rüstungsexportes auch die Rüstungskonversion. In Bremen hat es immerhin mal einen Beauftragten für die Rüstungskonversion gegeben. Und bei der Bundesregierung sollte es auch einen geben. Das Thema Rüstungskonversion muss jedenfalls wieder auf die Tagesordnung. Es muss wirtschaftliche Anreize geben. Denn anders bekommen wir sie nicht hin. Es reicht nicht, vor den Werkstoren der Rüstungsfirmen zu protestieren.

Wir befinden uns in der Lutherdekade. Und da liegt die Frage nach Martin Luthers Schrift "Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können" nahe. Dieser Berufsstand, hat der Reformator geschrieben, sei "rechtschaffen und göttlich". Stimmt das?

Renke Brahms: Meine Wertschätzung gilt den Soldatinnen und Soldaten, die einen bestimmten Beruf gewählt haben, und die diese Entscheidung aus ihrem christlichen Glauben heraus getroffen haben. Aber natürlich ist es legitim, ja notwendig, sich damit auch auseinanderzusetzen. Das bringt mich zu der Rolle, die die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr spielt, nämlich die einer kritischen Solidarität. Und das bedeutet für Militärgeistliche eine große Herausforderung. Die Solidarität mit den Menschen bedeutet ja nicht, sich automatisch mit der Politik zu solidarisieren, für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind. Wenn ich bestimmte politische Entscheidungen oder auch ein Vorgehen der Bundeswehr kritisiere, tue ich das auch für die Soldatinnen und Soldaten, die manchmal den Kopf für Dinge hinhalten müssen, die sie selber nicht entscheiden und verantworten.

Oder die Waffen ausgesetzt werden, die vorher aus Deutschland exportiert worden waren.

Renke Brahms: Ja. Und was Luther betrifft: Richtig elektrisiert hat mich, was er 1542 im sächsischen Wurzen in einer Rede zum Krieg gesagt hat. Ohne die Möglichkeit zu verneinen, im äußersten Fall Krieg zu führen, drängt Luther auf die vorrangige Pflicht, sich für den Frieden einzusetzen. Er setzt auf Prävention, Verhandlungen und rechtsförmige Lösungen, die auch auf eigene Rechte verzichten kann. Und er kann sich sogar eine Gehorsamsverweigerung vorstellen.

Abgesehen davon, dass das Friedensthema zum Kern des christlichen Glaubens gehört, warum ist es Ihnen persönlich so wichtig geworden, dass Sie schließlich sogar das Amt eines Friedensbeauftragten der EKD übernommen haben?

Renke Brahms: Mich hat wie viele Gleichaltrige die Nachrüstungsdebatte zu Beginn der Achtzigerjahre stark geprägt. Ich habe im Bonner Hofgarten und hier in Bremerhaven gegen die NATO-Nachrüstung demonstriert. Ich habe es für irrsinnig gehalten, und es hat mich empört, ein Atomwaffenarsenal zu erhöhen, mit dem man die Erde hätte mehrere tausend Mal zerstören können. Und später bin ich in der Bremischen Evangelischen Kirche sieben Jahre für die Religionspädagogik in Kindergärten zuständig gewesen. Und angesichts der Zusammensetzung der Kindergartenkinder haben mich interkulturelle und interreligiöse Fragen beschäftigt und die Frage, wie es gelingen kann, Kinder sehr früh zum Frieden zu erziehen.

Das Gespräch führten Reinhard Mawick und Jürgen Wandel am 24. Juli 2014 in Bremen.

Renke Brahms ist seit 2007 "Schriftführer" des Kirchenausschusses und somit leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche. Ein Jahr darauf berief ihn der Rat der EKD auf die erstmals geschaffene Stelle eines Friedensbeauftragten. Sie nimmt der 58-Jährige im Nebenamt wahr - wie den Vorsitz in der Konferenz für Friedensarbeit in der EKD und im Beirat der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr.

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