Schwerpunkt November 2022

Baustelle Kirche

Reform mit Risiko

In vielen Regionen Deutschlands wird an kirchlichen Reformprozessen gearbeitet. Anders als in früheren Jahrzehnten geht es dabei nicht nur um Äußerlichkeiten und um Rationalisierungsprozesse im „Unternehmen Kirche“. Sondern es wächst die Erkenntnis, dass sich Arbeit und Wesen unserer Volkskirche inhaltlich verändern müssen, damit auch künftig möglichst viele Menschen erreicht werden.

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Baustelle vor der Matthäuskirche am Potsdamer Platz in Berlin.
Foto: dpa
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„Es kommt alles schneller“

Der Darmstädter Pfarrer Steffen Bauer ist Experte für Kirchenreformprozesse. Er ist überzeugt, dass sich die Kirche rascher wandeln wird, als viele es heute vermuten
„Otto baut hier eine Synagoge“ steht auf einem Plakat am Bauzaun der Baustelle der Synagoge Magdeburg, September 2022.
Foto: dpa
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Marke Evangelisch?

Kirche, Diakonie und andere evangelische Einrichtungen sollten die Bildung einer Marke „Evangelisch“ gemeinsam und im wechselseitigen strategischen Interesse angehen. Damit könnten sie eine historische Chance nutzen, meinen die Berliner Historikerin Jessica Gienow-Hecht und Johannes Krug, Superintendent des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf.
Sanierungsarbeiten am Ulmer Münster, Oktober 2021.
Foto: dpa
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Wir müssen dringend handeln

Seit Jahrzehnten klagt die evangelische Kirche über Geldmangel und Spardruck. Jetzt wird es aber langsam wirklich ernst, auf jeden Fall wird die Kirche zukünftig sehr viel weniger Geld haben, meint der Theologe Johannes Wischmeyer, Leiter der Hauptabteilung Kirchliche Handlungsfelder im EKD-Kirchenamt.
Restaurierungsbaustelle in der Kirche St. Madeleine im 8. Bezirk in Paris, Mai 2021.
Foto: picture alliance
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Kasualien 2.0

Die kirchlichen Segenshandlungen, in besonderer Weise Taufe und Trauung, sind im Wandel begriffen. Die Theologin Emilia Handke leitet als Pastorin das Werk „Kirche im Dialog“ der Nordkirche und erzählt aus der Praxis.
„Ich mache das als Antwort auf das, was passiert ist.“ Petronella Helm bei ihrer Taufe in der Hanauer Neuen Johanneskirche, gleich mit zwei Geistlichen, Miriam Weiner und Horst Rühl.
Foto: Moritz Göbel
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Schmeckt nach Zukunft

Einfach vorbeikommen ohne Voranmeldung und sich taufen lassen – das war die Idee an einem Samstagnachmittag im Spätsommer in der Neuen Johanneskirche in Hanau. Eine Aktion nicht ohne Risiko, auch wegen heftiger Kritik vor der Veranstaltung.