Alle Jahre wieder kommt die hohe Zeit der guten Vorsätze, Grußbotschaften und Schlagzeilen zum Neubeginn. Ein Whistleblower hat mir eine geheime Wunschliste prominenter Persönlichkeiten zukommen lassen, die ich hiermit gern veröffentliche. Erhalten Sie einen Vorgeschmack auf das, was namhafte deutsche Politikerinnen, Künstler und Sportler zum neuen Jahr bewegt.

„Einigen wir uns auf politische Projekte, die uns verbinden und mit denen wir die Zukunft in die Hand nehmen. Die Gedanken dürfen gern frei bleiben.“ Richtig, an diesen Worten erkennen Sie den soften Super-Sympathen, dem man nachsagt, dass er grüner Kanzler könnte.

„Zusammenführen. Und zusammen führen. Ein neuer Aufbruch für Europa. Neue Dynamik für Deutschland.“ – Die Inhaberin eines sperrigen Doppelnamens auf dem Weg zum gängigen Kürzel. Oder: „Kreuze statt Buddha-statuen in der gottlosen Hauptstadt?“ Jeden Spieler, so kündigt ein quirliger Schwabe an, wolle er jeden Tag besser machen und seinen Klub zu einem der besten Europas.

„Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht. Nichts darf vertuscht werden, alles soll sichtbar bleiben, die Ehrlichkeit ist gefordert.“ Die eindringlichen Worte eines deutschen Malerfürsten auf der Suche nach seinen verschwundenen Bildern in China.

Heilung von dem Ehrgeiz, in der Politik noch was zu werden, die Ruhe im Sauerland finden. Das wünscht sich ein Rechtsanwalt, Lobbyist und Politiker zur K-Frage. „Die #Mobilfunkstrategie scheint schon zu wirken. Ich hatte bei unserer gemeinsamen Schalte zum @Mittagsmagazin bestes #LTE-Netz.“ Optimismus pur, so twittert der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Den „Neustart Europa“ wünscht sich eine gelernte Ärztin und Mutter von sieben Kindern, die in Brüssel geboren wurde und fließend Englisch und Französisch spricht. #WirschickeneinSchiff – Unter diesem Hashtag läuft mit dem gesellschaftlichen Bündnis „United 4 Rescue“ (gemeinsam retten) eine Online-Spendenkampagne der Evangelischen Kirche für ein Rettungsschiff für Flüchtlinge im Mittelmeer.

Nicht zuletzt der Wunsch: Der Flughafen soll im Oktober 2020 eröffnet werden. Nach 13 Jahren Bauzeit und mit neun Jahren Verspätung werden 20 000 Freiwillige als Komparsen gesucht, die dieses Jahr die Betriebsabläufe eines weltweit bekannten deutschen Flughafens testen sollen.

„Das Angenehme dieser Welt hab ich genossen, Die Jugendstunden sind, wie lang! wie lang! verflossen, April und Mai und Julius sind ferne, Ich bin nichts mehr; ich lebe nicht mehr gerne.“ Zum 250. Mal feiern wir das Geburtsjahr von einem der bedeutendsten deutschen Dichter. Und: „Ich wünsche mir mehr Sendezeit als nur die Neujahrsansprache“, Zitat der Kanzlerin, gerüchteweise.

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Kathrin Jütte

Kathrin Jütte ist Redakteurin der "zeitzeichen". Ihr besonderes Augenmerk gilt den sozial-diakonischen Themen und der Literatur.


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