Schwerpunkt März 2021

Hilfe beim Sterben

Die evangelische Kirche und der assistierte Suizid

In der Schweiz und anderen Ländern werden sterbewilligen Menschen, die den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen wollen, entsprechende Medikamente zur Verfügung gestellt. Soll so etwas oder eine andere Form des assistierten Suizids auch in evangelischen Einrichtungen in Deutschland möglich sein? Über diese Frage wird derzeit in Kirche und Diakonie intensiv diskutiert. Noch ist der Ausgang völlig offen.

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1982 wurde in der Schweiz die Sterbehilfeorganisation „Exit“ gegründet, seither sind vier weitere dazugekommen.
Foto: dpa/KEYSTONE
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Vier Jahrzehnte Erfahrung

Seit fast vier Jahrzehnten müssen die Schweizer Kirchen sich zu der Tatsache positionieren, dass Menschen sich von einer dafür spezialisierten Organisation in den selbst gewählten Tod begleiten lassen können. Matthias Zeindler, Titularprofessor für Dogmatik am Institut für Systematische Theologie in Bern, beschreibt die Debattenlage.
Ulrich Lilie und Volker Jung
Fotos: Rolf Zöllner und Norbert Neetz
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„Abschied vom Prinzipiellen wagen“

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der Diakoniepräsident Ulrich Lilie streiten über den assistierten Suizid in evangelischen Einrichtungen.
FAZ vom 11. Januar 2021
Foto: FAZ
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Notwendiger Streit

Seitdem am 11. Januar in der F.A.Z. ein Artikel erschien, der den assistierten Suizid in diakonischen Einrichtungen zu einer bedenkenswerten Möglichkeit erklärte, ist im Raum der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie eine lebhafte Diskussion entbrannt. Das ist zu begrüßen, denn die Politik werkelt bereits an Gesetzentwürfen, und dafür kann sie theologisch-ethischen Input gebrauchen.
26. Februar 2020: Das Bundesverfassungsgericht verkündet sein Urteil zur Suizidbeihilfe.
Foto: dpa
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„Recht auf selbstbestimmtes Sterben“

Suizidhilfevereine können in Deutschland wieder legal arbeiten. Das ist die Folge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts aus dem Februar 2020. Gesetzliche Einschränkungen werden zwar diskutiert, sind aber noch nicht beschlossen. Der Journalist und promovierte Jurist Christian Rath erläutert die Gesetzeslage und die Reaktionen in der Politik.
Rembrandt (1606 – 1669): Artemisia oder Sophonisbe empfängt den Giftbecher (1634).
Foto: dpa/Artcolor
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„Hopsassa und weg“

Zwanzig Jahre nach der Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden zeigt sich auch das Dilemma dieser Entscheidung. Die Amsterdamer Journalistin Annette Birschel berichtet über eine mögliche Veränderung des Gesetzes.
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Was wir schuldig sind

Unsere eindeutige Option für das Leben bleibt unverhandelbar und bedarf zugleich einer Präzisierung für Schwellen- und Grenzbereiche, meint die Präses der westfälischen Landeskirche Annette Kurschus zur Debatte um die Sterbehilfe.

Hände einer Sterbenden
Foto: dpa/Bildagentur-online/Joko
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Bis zum Ende

Wie sehen evangelische Seelsorger und Seelsorgerinnen die derzeitige Debatte um die Sterbehilfe? Wir haben drei von ihnen befragt.
Bibelauszug
Foto: dpa/Daniel Kubirski
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Die Würde wahren

Die doppelte und dabei gleichberechtigte Sicht auf den Lebensschutz und die Selbstbestimmung ist das Koordinatensystem, das die evangelische Kirche und die Diakonie bei der Frage des assistierten Suizids leiten muss.