Gott unter der Dusche

Gespräch mit der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt, über ihre Begegnung mit den Grünen, über die Partei in Ost und West und die Kirche in Corona-Zeiten
Katrin Göring-Eckhardt
Foto: Dominik Butzmann
Katrin Göring-Eckardt ist seit Oktober 2013 Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die 1966 in Friedrichroda geborene Göring-Eckardt war von 2009 bis September 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ist seit 2007 Mitglied im Vorstand des Präsidiums des Deutschen
Evangelischen Kirchentags (DEKT). In der Bundestagswahl 2017 erreichten die Bündnisgrünen mit Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte.

zeitzeichen: Frau Göring-Eckardt, die Anti-AKW-Bewegung, die Friedensbewegung und das Waldsterben haben im Westdeutschland der 1980er-Jahre viele Menschen zu den Grünen geführt. Sie sind 1966 geboren und waren 1989 zur Wende 23 Jahre alt. Was hat Sie zur „Grünen“ werden lassen?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Grüne geworden bin ich schon in der DDR. Für mich war der Reaktorunfall von Tschernobyl am 26. April 1986 ein Schlüsselerlebnis. Ich habe Westfernsehen geschaut und darüber alle Informationen gehabt. Es hat mich sehr beschäftigt, wie stark die DDR versucht hat, so zu tun, als ob die radioaktive Wolke nicht über den so genannten antifaschistischen Schutzwall kommt. Als ob Mauer und Zäune gegen die Wolke helfen könnten. Es wurde beschwichtigt: Wir sollten weiter Salat und Gemüse essen oder auch selbstverständlich Pilze sammeln im Wald. Seitdem lassen mich Klimaschutz, Artenschutz, Ökologie nicht los. Wie konnte man nur so ein Risiko eingehen, wie konnte man nur die Gefahr derartig kleinreden? Während der Friedlichen Revolution bin ich nicht bei den Grünen gewesen, sondern bei der  Bürgerrechtsbewegung, zunächst beim „Demokratischen Aufbruch“. Der bewegte sich dann allerdings über die Allianz für Deutschland auf die CDU zu. Deswegen ging ich zu „Demokratie Jetzt“ und kam über das Bündnis 90 zu Bündnis 90/Die Grünen. Für mich war beides wichtig, die Bürgerrechtsbewegung, die Freiheit also, und die Ökologie.

Hat der Umweltschutz beim „Demokratischen Aufbruch“ und bei „Demokratie Jetzt“ überhaupt eine Rolle gespielt?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Beim „Demokratischen Aufbruch“ weniger, bis auf das, was fast alle in der DDR bewegt hat: die Frage, wie dreckig die Flüsse sind und wie das mit den Gesundheitsgefährdungen durch die Industrie um Bitterfeld oder beim Uranabbau ist. Bei mir zuhause in Thüringen und bei „Demokratie Jetzt“ war natürlich der Uranabbau ein großes Thema. Wir verstanden uns auch als eine Vereinigung, die die Frage des Umweltschutzes in den  Mittelpunkt stellen wollte. Wir haben uns gefragt, wie es gelingen kann, dass die Städte nicht mehr so stinken, oder was eigentlich in den Schulen dazu erzählt und gelehrt wird. Damals gab es überall Braunkohleheizungen, und Industrieabwässer wurden oft einfach so in die Flüsse eingeleitet. Anfang der 1990er-Jahre hatte ich mit einigen Freunden von „Demokratie Jetzt“ Hilfsgüter und Besuchsprogramme in Deutschland für junge Menschen aus der von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffenen Region organisiert. Ende 1990 besuchte ich mit so einem Hilfstransport dort die verbotene Zone – ein sehr prägendes Erlebnis.

Ihre erste Begegnung mit den Grünen soll nicht ganz so verheißungsvoll gewesen sein?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ich war mit einem Kinderwagen und einem Säugling unterwegs. Die grünen Männer, auf die ich traf, waren mit der Frage beschäftigt, ob man Plakate an Bäume nageln darf oder nicht. – Das darf man nicht, weil es die Bäume schädigt. – Aber dies war in den Revolutionszeiten für mich nicht die relevanteste Frage. Deswegen war das Anfang der 1990er-Jahre mit den Grünen für mich erst eine Liebe auf den zweiten Blick.

Bis heute haben es die Grünen im Osten schwerer als im Westen. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Einerseits liegt das natürlich daran, dass die Flüsse sauberer geworden sind, und es keine Braunkohleheizung mehr gibt – Ökothemen traten nicht mehr ganz so stark ins Bewusstsein. Andererseits waren ostdeutsche Stimmen, Sorgen und Probleme in der gesamtdeutschen Debatte in den vergangenen dreißig Jahren generell unterrepräsentiert, auch in meiner Partei. Zudem spürten wir als Partei die Abwanderung der jungen Menschen und den demografischen Wandel, der sich im Osten rasant vollzogen hat. Zwar hat sich in den vergangenen zwei, drei Jahren bei der Mitgliedergewinnung sehr viel getan, aber es ist noch nicht vergleichbar mit westdeutschen Hochburgen. Es ist eher vergleichbar mit westdeutschen ländlichen Regionen mit einer etwas älteren Bevölkerung.

Wird im Osten das Thema Umwelt- und Klimaschutz nicht eher als ein Westmodell gesehen, das so manche gute alte Tradition im Osten zerstört? Siehe die Debatte um die Braunkohle.

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Gerade die Debatte um die Braunkohle ist eine, bei der man sehen kann, worum es eigentlich geht. Die Landesregierungen von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und auch Sachsen haben den Leuten lange vorgemacht, dass es einfach immer so weitergehen wird. Hätten sie Klimawandel und Kohleausstieg schon vor zehn Jahren thematisiert, hätten sie sich und den Leuten vor Ort einen größeren Gefallen getan. Die heißen, trockenen Sommer mit den Waldbränden machen vielen Menschen Sorgen. Wir haben viele Kulturwälder, denken Sie an den Harz, und die leiden unter Dürre, Stürmen und Schädlingen. Es ist traurig, dass Teile dieser Wälder sterben. Brandenburg, Teile des Thüringer Waldes – das treibt die Leute um. Im Westen wie im Osten.

Sind die West-Ost-Prägungen bei Ihnen in der Partei oder in der Bundestagsfraktion noch wahrzunehmen?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Während der Wahlkämpfe in Ostdeutschland im vergangenen Jahr hat man schon gemerkt, dass nicht in der ganzen Partei die Situation in Ostdeutschland präsent war. Aber wir sind eben eine Bündnispartei, die auch Bündnisse außerhalb von uns selbst sucht. Ohne das würde es nicht gehen. Der Bündnisgedanke ist ein später Sieg der Bürgerrechtsbewegung. Im Kontakt mit den Menschen sein, das Gespräch suchen mit denen, die nicht schon immer für die gleiche Sache gekämpft haben – all das ist auch für die Gesamtpartei mittlerweile elementar geworden und Teil unseres Selbstverständnisses.

Das Grüne ist die neue Normalitätgeworden, sagt Robert Habeck. Bedeutet das, Grün ist Mainstream geworden?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Eine große Mehrheit der Deutschen weiß, dass die Klimakrise bedrohlich ist. Und dass wir sehr ernsthaft daran arbeiten müssen, weil sie eine Existenzfrage ist. Das ist Mainstream im Denken vieler Menschen, aber leider nicht im politischen und längst noch nicht im wirtschaftlichen Handeln. Wichtig ist jetzt, dass die Bewältigung der Corona-Krise und die Bewältigung der Klimakrise zusammen gehen. Denn darum geht es doch: Stecken wir Geld in die Vergangenheit oder sichern wir die Zukunft.

Aber das Konjunkturpaket ist doch ein vergleichsweise grünes.

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Das Konjunkturpaket hat eine große Leerstelle: Es fehlen langfristige Investitionen in die Zukunft. Das ist der Unterschied zwischen dem Konjunkturpaket der Bundesregierung und unseren Vorschlägen für einen Zukunftspakt. Wir brauchen klare Verabredungen mit den Unternehmen, mit der Gesellschaft, für Investitionen und Klimaschutz, für sozialen Zusammenhalt. Ohne das wird es nicht gehen. Wir müssen als Gesellschaft insgesamt resilienter und widerstandsfähiger werden, damit wir besser mit Veränderungen und zukünftigen Krisen umgehen können. Die Idee von Vorbeugung, wie im Klimaschutz, müssen wir auch auf kommunale Strukturen und unser Gesundheitssystem übertragen. Aber auch auf unsere sozialen Strukturen und unser Bildungssystem. Alles das müssen wir unter dem Gesichtspunkt betrachten, ob wir eigentlich vorbereitet sind auf weitere Krisen, die mit Sicherheit noch kommen werden. Wir müssen uns als Gesellschaft darauf vorbereiten, in schwierigen Zeiten unseren Zusammenhalt zu stärken.

Dass Sie den sozialen Zusammenhalt stark betonen, hat das mit dem Vorwurf zu tun, die Grünen seien  mittlerweile eine sehr bürgerliche Partei? Eine, die Politik macht für die, die es sich leisten können? Wie stehen Sie zu dem Vorwurf?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Im Wahlkampf 2013 wurde mir vorgeworfen, ich würde Käthe-Kollwitz-Politik machen, zu sehr „Sozialtante“ sein. Ich empfinde das eher als Auszeichnung. Ob es die Alleinerziehende ohne Job ist oder die erfolgreiche Unternehmerin, Lehrer und Sozialarbeiter, Ost wie West, Jung und Alt. Sie können uns nicht egal sein, sie sind mir nicht egal. Politik muss das Ganze im Blick haben. Schauen wir uns doch aktuell das Konjunkturpaket an. Es hat ganz eindeutig eine soziale Schieflage. Wer 130 Milliarden Euro in die Hand nimmt, sollte auch die Ärmsten in diesem Land im Blick haben. Eine  Aufstockung der Hartz-IV-Regelsätze wäre dringend nötig gewesen. Und auf der anderen Seite sind es die kleinen Selbstständigen, Künstler-innen und Künstler, aber auch Tontechniker oder Leute, die ein kleines Geschäft, ein Café haben. Denen hilft es nicht, wenn sie nur ihre Mietkosten geltend machen können. Sie brauchen auch finanzielle Unterstützung für ihren Lebensunterhalt.

Wobei in Ihrer Partei über die Frage diskutiert wird, wie sinnvoll die 450- Euro-Jobs sind. Deren Abschaffung fällt gerade den kleinen Leuten, die wenig Einkommen haben, vor die Füße.

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Wir diskutieren, wie wir im Niedriglohnbereich dafür sorgen können, dass die Menschen mehr verdienen. Ich will aber nicht, dass Menschen mit niedrigen Löhnen auf lange Sicht an ein System gekettet sind, das sie im Rentenalter automatisch in die Grundsicherung oder zum Sozialamt führt. Wir wollen den Menschen in Minijobs helfen, nicht schaden. Ich denke, dass wir diese Jobs in sozial- und rentenversicherungspflichtige Beschäftigungen umwandeln müssen.

Sind die Grünen auf dem Weg zu einer neuen Volkspartei?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Der Begriff der Volkspartei trägt meiner Ansicht nach nicht mehr. Wir funktionieren auch als Gesellschaft so nicht mehr, wir sind vielfältiger geworden. Wir haben keine  gemeinsamen Lagerfeuergeschichten mehr, lesen nicht dieselben Bücher. Selbst der Fußball taugt dazu nicht mehr. Und so ist das mit den Parteien auch. Deswegen ist dieser Begriff der Bündnisparteien, von dem ich vorher sprach, viel entscheidender. Ganz unterschiedliche Bündnisse zu schaffen, je nach Thema und Interesse, ist wichtiger. Eine Bündnispartei ist etwas anderes als die alte Idee der Volkspartei.

Das heißt, Sie stehen dem Konzept oder dem Prinzip der Parteien sehr pessimistisch gegenüber?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Nein, gar nicht. Ich glaube, dass es Parteien zur Meinungsbildung dringend braucht. Dass die auf unterschiedliche Bedürfnisse, Entwicklungen mit unterschiedlichen Lösungen reagieren, ist das mindeste, was man von einer Partei erwartet. Genau darum muss es in der Politik doch gehen, um den Wettstreit um die beste Lösung für aktuelle und zukünftige Probleme.

Wenn die Grünen keine Volkspartei sind, ist dann die Volkskirche grün geworden? Denn es gibt ja die Debatte darum, dass die evangelische Kirche eine starke grüne Prägung hat und viel zu politisch im Grünen ist. Wie sehen Sie das?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ich bin sehr froh, dass sich die evangelische Kirche um Klimagerechtigkeit kümmert und zwar weltweit und nicht nur national. Und das nicht erst seit heute und nicht, weil es gerade chic ist, sich mit den Fragen von weltweiter Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. Trotzdem hat das nichts mit einer Annäherung an eine Partei zu tun. Das kommt aus innerer Überzeugung. Und gleichzeitig spüre ich auch bei vielen konservativen Menschen in der Kirche eine Verbundenheit in den Fragen nach Klimaschutz, nach Generationengerechtigkeit oder auch beim Thema Flucht und Vertreibung. Darüber freue ich mich ganz einfach. Denn es kommt aus unserer gemeinsamen christlichen Überzeugung.

Wie politisch muss die Kirche sein und wie moralisch muss sie predigen?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ich finde ja Moral nichts Schlimmes. Wenn ich mir manche auf der Welt anschaue, Erdogan in der Türkei oder Trump in den USA, habe ich das Gefühl, Moral ist oft Mangelware. Deswegen sollten wir über Werte reden. Und ich möchte Werte auch in der Predigt spüren. In der Predigt geht es nicht darum, dass sie jeden Sonntag besonders aktuell politisch ist. Wir sind ja nicht bei der Tagesschau oder im Parlament. Aber: Christinnen und Christen reden über das, was sie unbedingt angeht, was uns bewegt, nicht in Ruhe lässt und beschäftigt. Und da gehören politische Fragen dazu. Natürlich: Wenn nur noch Tagespolitik zu hören ist, wenn kein „Fenster zum Himmel“ aufgemacht und keine Transzendenz zugelassen wird, dann ist es keine Predigt mehr. Denn es soll ja im Gottesdienst um das ganz Grundständige gehen, um das Unverfügbare, um die Seele, um Trost, um existenzielle Fragen. Aber wenn aus solcher innerer Überzeugung und aus dem biblischen Auftrag heraus auch über gesellschaftliche Fragen gesprochen wird, dann ist es richtig. Schließlich ist es an uns Christen, „der Stadt Bestes zu suchen, denn wenn es ihr wohlergeht, so geht es euch auch wohl“.

Wie haben Sie die Kirche in der Corona-Krise wahrgenommen? Christine Lieberknecht, ehemalige Pastorin und Ministerpräsidentin von Thüringen, hat den Kirchen Versagen vorgeworfen.

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ich habe ihre Kritik wahrgenommen. Und ich denke, in der öffentlichen Debatte ging es tatsächlich vor allem um Gottesdienste mit und ohne Singen und wann und mit wie vielen. In einem Land, das Religionsfreiheit garantiert, ist das ja schließlich auch sehr relevant. Die Seelsorge hingegen hat eher ganz praktisch vor Ort, aber natürlich stattgefunden. Vielleicht hätten wir darüber mehr reden sollen. Ich habe viele Pfarrerinnen und Pfarrer erlebt, die alles daran gesetzt haben, dass sie Besuche im Altenheim oder im Krankenhaus machen konnten. Viele haben Briefe geschrieben oder ihre Gemeindeglieder angerufen. Das stand nicht auf der ersten Seite der Tageszeitung, sondern lief alles in den Gemeinden, in christlichen Kitas und Schulen. Die Pfarrerinnen und Pfarrer haben nicht zu Hause gesessen und den Garten gepflegt, sondern sich um die Nöte und Freuden gekümmert. Sie wussten, wo es ein Problem mit den Kindern gibt, wer sich in einer Notsituation befindet, und haben geholfen. Vielleicht hätten wir als Kirche öffentlicher darüber reden sollen. Das kann sein. Es ist ja nicht nur wichtig, dass man Gutes tut, sondern auch, dass man darüber spricht. In der Realität, würde ich sagen, war die Kirche  wirklich ein Stabilitätsanker, ein Ansprechpartner für viele. Und wenn wir mehr darüber geredet hätten, dann hätten vielleicht noch mehr Menschen Ansporn bekommen, sich an uns als Kirche zu wenden.

Haben Ihnen die Gottesdienste gefehlt?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ja, sehr. Ich habe Fernsehgottesdienste angeschaut und auch andere  Gemeindegottesdienste digital. Die haben nicht so viel technischen Bums, aber ich war echt begeistert und habe mitgesungen. Hat ja keiner gehört. Trotzdem hat mir diese ganz normale Gemeinschaft gefehlt. Ich bin dann auch wieder in den Gottesdienst gegangen, nachdem es erlaubt war. Aber das ist natürlich nicht dasselbe, wenn man nicht singen darf. Doch damit müssen wir jetzt leben. Und dann singen wir halt „Großer Gott, wir loben Dich“ unter der Dusche.

Und die evangelische Kirche war Ihrer Meinung nach nicht zu defensiv?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Nein, so viel Verantwortungsbewusstsein muss schon sein. Es mussten sich alle einschränken. Also auch wir.

Die Klimakrise, die Sie schon angesprochen haben, ist in der Kirche ein bedeutendes Thema. Wie nehmen Sie die Klimaschutzbemühungen der Kirche wahr?

KATRIN GÖRING-ECKARDT: Ich bin froh, dass wir sehr weit sind. Aber ich weiß, es gibt noch viel zu tun. Allein die Diakonie hat große Einkaufsmacht. Gigantisch, da sehe ich noch ganz viel Luft nach oben. Das Gute an den christlichen Kirchen ist, dass wir nie nur regional, national denken, sondern dass wir das immer international denken. Klimaflucht und internationale Gerechtigkeit zusammendenken. Es ist ein Jahr her, dass der Kirchentag in Dortmund stattfand. Und jetzt liegt dieses Flüchtlingsschiff da, in so kurzer Zeit ist erstens so viel Geld zusammengekommen und zweitens haben sich viele Leute gemeldet, um mitzuhelfen. Und ich empfinde darüber eine Mischung aus Stolz und Freude und bin sehr berührt.

Das Gespräch führten Kathrin Jütte und Stephan Kosch am 25. Juni per Videokonferenz.

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Kathrin Jütte

Kathrin Jütte ist Redakteurin der "zeitzeichen". Ihr besonderes Augenmerk gilt den sozial-diakonischen Themen und der Literatur.

Foto: Rolf Zöllner

Stephan Kosch

Stephan Kosch ist Redakteur der "zeitzeichen" und beobachtet intensiv alle Themen des nachhaltigen Wirtschaftens. Zudem ist er zuständig für den Online-Auftritt und die Social-Media-Angebote von "zeitzeichen". 


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